Die Dämmerung senkte sich langsam herab.
Am Rande des Waldes mit Blick auf das offene Tal saß ich auf einer Sitzbank und wartete auf die Anderen.
Über mir, in den Kronen der Bäume, konnte ich schon die ersten Fledermäuse beim Jagen beobachten.
Dann fing es hinter mir plötzlich an leise zu rascheln, erst links, dann rechts, dann gefühlt überall um mich herum
…Gänsehaut…
Schwankend zwischen
und Neugier schaute ich mich vorsichtig um – und da waren sie, Erdkröten, die ich nun zum ersten Mal in meinem Leben bewußt wahrnahm und wegen derer ich auch auf dieser Bank saß.
Sie wagten sich aus ihren Erdlöchern, angetrieben von einem uralten Instinkt, auf den gefahrvollen Weg zu ihrem Geburtstümpel, um ihrerseits für Nachkommen zu sorgen.
Nun kamen auch die Anderen.
Mit Eimern und Geduld.
Und wir machten uns gemeinsam auf den Weg, patroulierten mehrere Stunden immer wieder auf den gleichen Straßen, um die Kröten zu sammeln und sie anschließend zu ihren Laichgewässern zu bringen.
Zufriedenheit ist der Lohn.
Am Anfang waren da Tausende von Kröten, schlagartig, wenn das Wetter stimmte und die Wanderung begann. Als Kind habe ich das erlebt und war überwältigt von der schieren Zahl dieses Massenphänomens.
Heute sind sie entweder umgesiedelt, um für sie gefahrvolle Strecken zu vermeiden oder es gibt Krötenzäune mit dazwischen geschalteten Auffangbehältern, an denen die -besonders geschützten- Kröten entlang wandern und in die Eimer fallen.
Sie werden von wohlmeinenden Menschen zu sicheren Laichplätzen transportiert.
Am liebsten wandern sie von Mitte Februar bis April ab der Abenddämmerung bei Temperaturen über 5°, wenn es regnerisch ist, denn sie brauchen die Feuchtigkeit.
Weißt du eigentlich, warum Du entlang der Krötenwanderungstrecken langsam (Schritttempo) fahren solltest?
Auch wenn du nicht mit deinen Reifen eine Kröte direkt platt fährst, sondern nur „darüber“ und du bist schneller als Schrittgeschwindigkeit, führt der Luftdruck dazu, dass die Kröte platzt oder innerliche Verletzungen erleidet- dass ist nicht nur eklig, sondern die Kröte stirbt einen jämmerlichen Tod -und das muss ja nicht sein.
Deshalb: Bitte fahre achtsam in Krötenwanderungsgebieten vor allem abends und nachts.
Wieso sollten wir die Erdkröten überhaupt schützen?
Weil sie sowohl Beutetier wie auch Nützling ist, sie frisst gerne Schnecken, also kannst Du Dich freuen, wenn in deinem Garten Erdkröten leben.
Was Du dafür tun kannst, ist beschrieben in einem Beitrag von Kraut&Rüben.
Ein schöner Zufallsfund- ein Feuersalamander- wird auch in Sicherheit gebracht.
Wenn Du was die Krötenwanderung betrifft, auf dem Laufenden bleiben willst, dann klicke hier.
Bis bald!